Das Ende von Webflow? Webflow und Framer im direkten Vergleich
Einleitung
Lange Zeit galt Webflow als der Newcomer im Bereich Webentwicklung, der WordPress mal richtig Feuer unterm Hintern macht. Mit Framer ist nun ein weiterer Player am Markt. Nun stellt sich die Frage: Webflow oder Framer – Welche Plattform ist die bessere Wahl für dein nächstes Website Projekt?
Damit du endlich aufhören kannst dir den Kopf darüber zu zerbrechen, da du sicherlich schon einige schlaflose Nächte deswegen hinter dir hast, nehmen wir heute beide Plattformen mal genauer unter die Lupe.
In den Bereichen SEO, Pricing, Performance, Plugins, Site Management sowie Backups reichen sich Webflow und Framer ungefähr das Wasser. Daher vergleichen wir heute die meiner Meinung nach wichtigsten Disziplinen miteinander: Handhabung, Design & Animation und CMS. Hier entscheidet sich, welche der beiden Plattformen zu deinem Use Case passt.
Webflow: Das Powerhouse für hochwertige Websites
1. Handhabung: Klassische Webentwicklung in einer visuellen Umgebung
Wie schon oft erwähnt in diesem äußerst feinen Newsletter, richtet sich Webflow vor allem an professionelle Webentwickler und erfahrene Designer. Auch wenn sich Webflow strenggenommen als Drag-And-Drop-Tool positioniert, würde ich es nicht als solches bezeichnen. Eher baut es auf den klassischen Konzepten der Webentwicklung auf und ist somit deutlich komplexer in der Handhabung als Framer.
Was heißt das? Websites werden bei Webflow im “A box in a box” Schema aufgebaut. Alle wichtigen CSS Parameter sind über ein Control-Panel mit wenigen Klicks erreichbar. Eine der größten Stärken? Das Klassensystem. Damit lassen sich Styles festlegen, die man immer wieder verwenden kann.
2. Design & Animation
Du verstehst nur Bahnhof? Kein Problem. Vereinfacht bedeutet das, dass Webflow unendliche Gestaltungsmöglichkeiten mit sich bringt und technisch (fast) keine Limits setzt. Schau dir gern mal die geilen Produkt-Landingpages von Apple an. Sowas lässt sich mit Webflow ohne eine Zeile Code entwickeln.
Webflow ist ein Traum für Designer. Wenn du die Grundkonzepte der Webentwicklung verstehst, kannst du komplexe, responsive Designs und Layouts in Rekordzeit umsetzen, ohne dich in den Tiefen von HTML oder CSS zu verirren. In Kombination mit den umfangreichen Animations-Möglichkeiten sind gestalterisch keine Grenzen gesetzt. Schau dir gern die Audio Pro Case Study von meinem Kollegen Tobias Peil und mir an. Hier haben wir die Interactions von Webflow mal wirklich ausgereizt.
Zudem ist seit Herbst 2023 auch endlich die Spline Integration verfügbar, über die ich letzten Monat berichtet habe. Mit dieser lassen sich 3D Interactions kinderleicht umsetzen und sie macht Webflow nochmal spannender für jene Webdesigner, die für ihre Kunden einzigartige Website Unikate schaffen möchten.
3. CMS
Auch hier öffnet Webflow einen breiten Gestaltungsfreiraum. Von simplen Blogs bis hin zu komplexen Portfolio-Projekten mit Cross-Referenzen zu weiteren CMS Collections lassen sich mit Webflow sehr spannende Dinge basteln. Mein Kollege Jonas Arleth hat mit dem Projekt Zahna Fliesen das Webflow CMS mal richtig zum Glühen gebracht. Es lohnt sich vorbeizuschauen!
Auch viele meiner Kunden wissen das Webflow CMS extrem zu schätzen. Content-Pflege wird damit zum stressfreien Kinderspiel. Man kann nichts kaputtmachen oder zerschießen. Gerade wenn man zuvor eine WordPress Website hatte läuft man mit dem Webflow CMS vom Regen ins warme Wohnzimmer. Doch genug von Webflow geschwärmt. Schauen wir uns Framer an.
Framer: Der agile Landingpage-Profi
1. Handhabung: Figma fürs Web
Framer ist im Gegensatz wirklich ein Drag-And-Drop Tool, das nicht nur so ähnlich wie Figma aussieht, sondern auch fast genauso funktioniert. Bloß das man keine statischen Designs entwickelt, sondern echte responsive Websites.
Du kannst also ohne große Vorkenntnisse einfach in das Tool reinspringen und loslegen. Das macht Framer vor allem für drei Zielgruppen sehr interessant:
Zum ersten für Webdesigner, die sich nicht groß mit Webentwicklung auseinander setzen möchten. Framer öffnet ihnen eine fantastische Welt in der sie in kurzen Sprints schicke, moderne Websites entwickeln können, ohne von einem Entwickler abhängig zu sein.
Zum anderen für Unternehmen, die ihre Website ohne große Expertise selbst gestalten, erweitern und verwalten möchten.
Zu guter Letzt eignet sich Framer damit auch wunderbar zum Prototyping. Egal ob es sich hier um eine Website oder eine App handelt. Innerhalb weniger Stunden kann man hier ohne großen technischen Aufwand zum Beispiel Landingpages designen und direkt im Web testen.
2. Design & Animation
Obwohl Framer deutlich einfacher als Webflow aufgebaut ist, lassen sich damit sehr schöne, interaktive Websites entwickeln. Dank der einfachen Handhabung ist die Kreativität nicht durch die eigene technische Expertise beschränkt.
Mal eben einen Text elegant einfliegen lassen oder einfache Scroll Interactions sind mit Framer absolut kein Thema. Möchte man darüberhinaus gehen wird man irgendwann die Grenzen ausreizen. Für viele Cases sicherlich mehr als ausreichend, aber am Ende ist Framer eben doch ein Drag-And-Drop-Tool, das in der Tiefe weitaus eingeschränkter als Webflow ist.
3. CMS
Das CMS von Framer ist technisch ein wenig abgespeckter als das von Webflow, auch wenn sich hier in den letzten Monaten einiges getan hat. Für einfache Blogs, Projekte, Testimonials oder FAQs mehr als ausreichend. Ähnlich wie bei Webflow lässt sich Website Content wunderbar einfach pflegen, ohne dass man sich groß in das Thema reinfuchsen muss oder Gefahr läuft, irgendwas gegen die Wand zu fahren.
Fazit
Ich sage als Webflow Entwickler: FINGER WEG VON FRAMER. Aber jetzt mal Spaß bei Seite. Framer ist schon echt nice! Meiner Meinung nach ideal für kleine Unternehmen, die vielleicht noch nicht das große Budget haben, um eine Website in Auftrag zu geben oder selbst das Ruder in die Hand nehmen möchten. Gerade für Landingpages oder kompakte Websites kann Framer eine fantastische Alternative zu Webflow sein.
Während Framer als Gesamtpaket vor allem mit einer einfachen Handhabung glänzt, punktet Webflow nach wie vor im Bereich Gestaltungsfreiraum. Wer sich wirklich gut mit Webflow auskennt, kann wirklich jedes Layout und Design entwickeln, sei es noch so verrückt oder ausgefallen.
Dass nicht jedes Unternehmen eine Website braucht, die ultra fancy ist, ist mir natürlich auch klar. Aber Webflow zieht noch in einem anderen Bereich an Framer vorbei: Skalierbarkeit. Dank des Klassensystems und des leistungsstarken CMS kann man seine Webflow Website beliebig erweitern und verfeinern, ohne Inkonsistenzen im Design zu riskieren.
Letztendlich hängt die Entscheidung von deinem spezifischen Projekt und deinen Bedürfnissen ab. Bist du dabei, eine umfassende, professionelle Website zu bauen und willst alles unter einem Dach haben? Dann ist Webflow dein neuer bester Freund. Oder experimentierst du mit Landingpages und willst selbst einfach mal durchstarten, ohne gleich einen Webflow Kurs machen zu müssen? Dann wirst du mit Framer schneller vorankommen.
Du hast ein Projekt im Kopf? Dann buch dir bei uns einfach ein 30min Website Sparring und wir schauen gemeinsam, ob Webflow die richtige Plattform für dich ist!