Magazin
Artikel
February
2023

David gegen Goliat: Webflow und WordPress im direkten Vergleich

Jakob Wiemer
ein Artikel von
Jakob Wiemer
David gegen Goliat: Webflow und WordPress im direkten Vergleich

Einleitung

Webflow und WordPress sind beides beliebte Plattformen für die Erstellung und Verwaltung von Webseiten. Trotzdem unterscheiden sie sich in einigen Aspekten erheblich, sodass sie für verschiedene Arten von Benutzern und Projekten interessant sind. In diesem Artikel betrachten wir die wichtigsten Punkte und klären die Frage, welche Plattform du für dein Webseiten Projekt wählen solltest.

WordPress und Webflow kurz erklärt

Webflow ist ein revolutionäres visuelles Webdesign- und Entwicklungstool, das immer mehr an Aufschwung gewinnt und von Unternehmen wie der New York Times, Dell oder zendesk verwendet wird. Webflow ermöglicht es beeindruckende Webseiten zu erstellen, ohne dafür den Code selbst schreiben zu müssen und wird daher vor allem von professionellen Webdesignern verwendet.

WordPress hingegen ist eine der weltweit am meisten verwendeten Content-Management-Systeme (CMS), die es auch unerfahrenen Benutzerinnen und Benutzern ermöglicht, Webseiten zu erstellen und zu verwalten, indem sie auf vorinstallierte Themes und Plugins zugreifen.

Doch schauen wir uns die beiden Plattformen im Detail an.

Benutzerfreundlichkeit

WordPress ist in erster Linie ein CMS und kein Website Baukasten. Allerdings gibt es mittlerweile viele Anbieter wie Elementor, die einen entsprechenden Service bereitstellen und auf WordPress aufsetzen. Viele dieser Baukästen sind für Anfänger ohne Vorkenntnisse entwickelt. WordPress lässt sich somit grundsätzlich recht einfach bedienen, da vorgefertigte Elemente wie Buttons oder Textblöcke per Drag & Drop frei im Layout positioniert werden können.

Webflow hingegen richtet sich vor allem an professionelle Webdesigner, die technisches Grundwissen in der Webentwicklung mitbringen. Auch hier können Elemente per Drag & Drop platziert werden, allerdings erfordert das Bauen von Layouts eine gewisse Struktur, in die sich neue Nutzer/innen einarbeiten müssen.

Design und Animationen

Webflow ist eine designfreundliche Plattform mit der du individuelle und moderne Webseiten ohne großen Zeitaufwand entwickeln kannst, da der entsprechende HTML, CSS und JavaScript Code im Hintergrund kompakt und sauber generiert wird. Webflow überzeugt durch volle Gestaltungsfreiheit und setzt dir technisch keine Grenzen, was das Design angeht. Selbst Animationen, wie sie auf der Webseite von Apple zu finden sind, stellen kein Problem dar.

WordPress hingegen ist eher auf die Verwaltung von Inhalten ausgerichtet. Viele WordPress Webseiten greifen somit auf vorgefertigte Templates/Themes zurück, die allerdings nur über eine begrenzte Anzahl von Designoptionen verfügen. Da viele Themes von der Community bereitgestellt werden, entspricht die Qualität des Codes unter Umständen nicht den aktuellen Standards, was zum Beispiel zu mangelhaften Ladegeschwindigkeiten führen kann.

Grundsätzlich kannst du auch eigene Themes programmieren, dies erfordert jedoch tiefgreifende Erfahrungen im Bereich der klassischen Webentwicklung und ist mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Daher bietet WordPress eine große Bibliothek an fertigen Templates und Designs. Auch Webflow bietet eine entsprechende Bibliothek, welche allerdings vergleichbar klein ist, aber von Webflow geprüft wird. Somit erfüllen die Templates einen hohen Qualitätsstandard und können guten Gewissens verwendet werden.

Zu sehen ist ein Screenshot der Webflow Designer Ansicht

Flexibilität und Skalierbarkeit

WordPress ist eine äußerst flexible Plattform mit der du eine Vielzahl von Webseiten erstellen kannst, von kleinen Blogs bis hin zu großen E-Commerce-Shops. Es verfügt über ein umfangreiches Ökosystem von Plugins und Integrationen, mit denen du deiner Website nahezu jede Funktion hinzufügen kannst.

Webflow war bis vor einigen Jahren noch eine spezialisierte Plattform für kleinere, designorientierte Websites. Das Team arbeitet kräftig an der Weiterentwicklung der Plattform und liefert regelmäßig neue Funktionen. Mittlerweile bietet Webflow ein extrem leistungsstarkes CMS, das linear mit deinem Unternehmen skaliert. Du kannst ebenfalls deinen E-Commerce Shop oder Blog mit Webflow entwickeln und dabei auf einen umfangreichen Funktionsumfang zurückgreifen.

Hosting, Sicherheit und Wartung

WordPress ist eine Open-Source-Plattform, die auf jedem Webserver installiert werden kann. Das gibt dir einerseits die volle Flexibilität, deinen eigenen Hosting-Anbieter zu wählen und deine Website-Updates und Backups selbst zu verwalten. Andererseits ist WordPress damit attraktiv für Hacker und erfordert einen hohen Wartungsaufwand, da regelmäßig Plugin-Updates durchgeführt werden müssen, damit deine Webseite fehlerfrei funktioniert.

Bezüglich der Performance lässt sich grundsätzlich festhalten, dass WordPress Webseiten weniger gute Ladegeschwindigkeiten haben. Dies ist vor allem bedingt durch die Integrationen und Plugins unterschiedlicher Anbieter, bei denen sich nicht immer die Qualität des Codes überprüfen lasst.

Webflow hingegen ist eine cloudbasierte Plattform, die das Hosting und die Wartung für dich übernimmt. Dies kann für Benutzer, die sich nicht um die Verwaltung kümmern wollen, sehr praktisch sein, bedeutet aber auch, dass du bei der serverseitigen Anpassung eingeschränkt bist.

Das schnelle, sichere und zuverlässige Hosting von Webflow ist in vielen Fällen die bessere Wahl, da es keinen Wartungsaufwand erfordert, automatisch Backups erstellt und nie ausfällt. Meine Webseite, auf der du dich gerade befindest, ist seit über einem Jahr online und war keine eine Sekunde lang nicht erreichbar. Das globale Hosting-Netzwerk von Webflow kann selbst die größten Traffic Peaks problemlos bewältigen. Deine Webseite lädt somit unfassbar schnell, was auch gut für deine SEO Performance ist. (Du möchtest mehr über das Thema SEO und Webflow lernen? 👉 Hier entlang)

Community und Support

Da Webflow kostenpflichtig ist, wird ein entsprechender Service angeboten. Meine Erfahrung hat bislang gezeigt, dass der Service sehr schnell und zuvorkommend auf Fragen und Probleme reagiert. Bei WordPress gibt es zwar keinen offiziellen Support, dafür aber eine sehr große und aktive Community, die dir Unterstützung und Ressourcen bereitstellt. Es gibt viele Foren, Blogs und Tutorials auf YouTube, die dir helfen können, deine Website erfolgreich zu erstellen und zu verwalten.

Webflow hat eine rasant wachsende, wenn auch aktuell noch bedeutend kleinere Community. Viele professionelle Designer erstellen hilfreiche Tutorials und stellen ihre hochwertigen Templates der Community zur Verfügung. Webflow selbst bietet eine umfangreiche E-Learning Plattform mit Erklärvideos, die den Einstieg in die Welt von Webflow mit viel Humor zugänglich macht.

Zu sehen ist ein Screenshot der Webflow Template Library

Preise

WordPress kann im Allgemeinen kostenlos genutzt werden. Schließlich handelt es sich um eine Open-Source-Software. Grundsätzlich trägst du trotzdem die Kosten für das Hosting, welche je nach Anbieter variieren. Den Funktionsumfang deiner WordPress Webseite kannst du durch kostenpflichtige Plugins oder Themes erweitern.

Webflow hingegen ist nicht kostenlos. Du kannst in deinem Account zwei Projekte kostenlos erstellen, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. Wenn es jedoch um die Veröffentlichung deiner Webseite mit eigener Domain geht, musst du jährlich mit mindestens 150-160€ (je nach Wechselkurs) für das Hosting bei Webflow pro Jahr rechnen.

Ist Webflow die richtige Plattform für dich?

Immer mehr Unternehmen wie die New York Times, Dell oder zendesk erkennen die Vorteile von Webflow und wechseln von WordPress. Aber ist Webflow auch die richtige Plattform für dich und dein Unternehmen? Ich würde sagen: In den meisten Fällen Ja. Du brauchst dich nicht um die Wartung kümmern und durch das intutive CMS, welches mit deinem Unternehmen mit skaliert, kannst du schnell und einfach selbst den Inhalt deiner Webseite verwalten oder überarbeiten.

Aber am wichtigsten: Deine Webseite repräsentiert dich und dein Unternehmen im Internet und kann für dich ein wervolles Werkzeug zur Neukundengewinnung sein. Bei der Entwicklung solltest du daher immer mit einem professionellen Webdesigner (wie mich 😉) zusammenarbeiten, es sein denn du hast viel Spaß, Zeit und Interesse daran Webflow zu lernen.

Ich bin davon überzeugt, dass Webflow in den kommenden Jahren weiter an Aufmerksamkeit gewinnen wird und viele Unternehmen von WordPress wechseln werden.

Das war viel zu lesen? Hier findest du nochmal die wichtigsten Vorteile von Webflow in kompakter Übersicht.